Wer eine eigene Website betreibt, möchte wissen, was dort eigentlich passiert: Wie viele Besucher kommen täglich? Welche Seiten sind besonders beliebt? Woher stammen die Aufrufe?
Gerade bei kleineren oder Datenschutzbewussten Projekten ist es sinnvoll, auf eine unabhängige, selbstgehostete Lösung zu setzen. In diesem Beitrag zeige ich Dir, wie Du mit Matomo Deine eigene Webstatistik aufbaust – und wie Google Search Console und Bing Webmaster Tools Deine Analyse ergänzen.
Warum Matomo? – Datenschutzfreundlich, unabhängig, leistungsstark
Matomo (früher Piwik) ist eine Open-Source-Webanalyseplattform, die Du auf Deinem eigenen Webspace installieren kannst. Der große Vorteil:
👉 Alle Daten bleiben unter Deiner Kontrolle – ein starkes Argument, insbesondere bei DSGVO-konformer Webanalyse.
Weitere Vorteile:
- Keine Datenweitergabe an Drittanbieter
- Cookie-freier Betrieb möglich
- Beliebig anpassbar (Dashboards, Filter, Ziele, E-Commerce)
- APIs für eigene Auswertungen
Matomo ist damit ideal für kleine Unternehmen, Vereine oder Blogs, die Wert auf Datensouveränität legen.
Installation von Matomo auf dem eigenen Hosting-Paket
Für den Start brauchst Du:
- Ein Webhosting mit PHP (mind. 7.4) und MySQL/MariaDB
- Eine eigene Domain oder Subdomain (z. B.
stats.meine-website.de
)
So funktioniert die Installation:
- Download: Lade Matomo von https://matomo.org/download/ herunter.
- Entpacken & Hochladen: Entpacke die ZIP-Datei und lade den Inhalt per FTP/SFTP in ein Verzeichnis auf Deinem Webspace.
- Datenbank anlegen: Erstelle in Deinem Hosting-Panel eine leere MySQL-Datenbank.
- Installation starten: Rufe Deine Subdomain im Browser auf und folge dem Matomo-Installationsassistenten. Dort gibst Du die Zugangsdaten zur Datenbank ein und legst den ersten Benutzer an.
- Abschluss: Nach wenigen Minuten ist Matomo einsatzbereit!
💡 Tipp: Aktiviere den Cronjob für automatische Berichte – das spart Rechenzeit bei hoher Besucherzahl.
Matomo in die eigene Website einbinden
Nach der Installation zeigt Dir Matomo direkt den passenden Tracking-Code an – ähnlich wie bei Google Analytics:
👉 Diesen Code fügst Du direkt vor </head>
auf Deiner Website ein – entweder manuell in Deinem HTML-Template oder über ein entsprechendes Plugin (bei WordPress z. B. „Insert Headers and Footers“).
Optional kannst Du das Tracking auch cookie-frei konfigurieren und anonymisierte IP-Adressen speichern – ein Plus für Datenschutz und Vertrauen Deiner Besucher.
Ergänzend: Google Search Console – Was wird gefunden?
Neben Matomo ist es sinnvoll, Google Search Console einzurichten. Damit erkennst Du:
- Für welche Suchbegriffe Deine Website angezeigt wird
- Wie oft geklickt wurde
- Technische Probleme, z. B. Crawling-Fehler oder Mobile-Optimierung
Die Anmeldung ist einfach:
- Gehe zu https://search.google.com/search-console
- Füge Deine Domain hinzu („Domain-Eigenschaft“ wird empfohlen)
- Bestätige die Inhaberschaft z. B. per DNS-Eintrag oder HTML-Datei
- Warte einige Tage – die Daten werden automatisch gesammelt
🔍 Tipp: Gerade bei neuen Websites liefert die Search Console früh Hinweise, wie Google Deine Seite sieht – oft noch bevor echte Besucher kommen.
Bing Webmaster Tools – Auch Microsoft schaut vorbei
Obwohl Bing weniger Marktanteil hat, lohnt sich auch die Anmeldung bei den Bing Webmaster Tools – vor allem, weil auch Yahoo, DuckDuckGo und andere auf Microsofts Index zurückgreifen.
So gehst Du vor:
- Gehe zu https://www.bing.com/webmasters
- Melde Dich mit einem Microsoft-Konto an
- Website hinzufügen – am einfachsten per Import aus der Google Search Console
- Alternativ: HTML-Datei oder Meta-Tag zur Verifizierung
Auch hier erhältst Du Einblicke in:
- Suchanfragen
- Indexierungsstatus
- SEO-Empfehlungen und Crawling-Probleme
Fazit: Webstatistik als kontinuierlicher Lernprozess
Mit Matomo, der Google Search Console und den Bing Webmaster Tools hast Du drei starke Werkzeuge, um Deine Website zu beobachten, zu verbessern und zu schützen.
Vor allem der eigene Matomo-Server gibt Dir Unabhängigkeit und Kontrolle – und ist mit wenigen Handgriffen startklar.
🔧 Mein Tipp: Starte klein, beobachte regelmäßig und optimiere gezielt – statt sich in zu vielen Metriken zu verlieren.
Hast Du Fragen zur Einrichtung von Matomo oder zur Interpretation der Daten?
👉 Schreib mir oder kommentiere diesen Beitrag – ich unterstütze Dich gern beim Start in die eigene Web-Statistik!
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