Access ist nicht tot – es braucht nur Gesellschaft
Du nutzt Access lokal.
Es läuft stabil. Schnell. Offlinefähig.
Aber: Die Welt ist inzwischen vernetzt.
Und Deine Anwendung muss auch mal raus – in die Cloud, zu Power BI, zu SharePoint, zu Teams.
Da hilft kein Entweder-oder.
Hybride Szenarien lösen das sauber.
Was „hybrid“ konkret heißt
- Access bleibt lokal – Formulare, Reports, Business-Logik
- Daten werden teilweise in der Cloud gespiegelt oder ergänzt
- Externe Dienste werden bei Bedarf angebunden
- Kommunikation läuft über Schnittstellen, nicht über Freigaben
Kurz: Du kombinierst das Beste aus zwei Welten.
Typische hybride Szenarien in KMU
Lokal (Access) | Cloud (365 / Azure / Online) |
---|---|
Auftragserfassung | Auftragshistorie in Power BI |
Benutzeroberfläche | Datenhaltung in SQL Azure |
Eingabeformular | Dateiablage in SharePoint |
Tagesexport | Teams-Benachrichtigung via Power Automate |
Vorteil 1: Daten bleiben lokal verfügbar
Access-Frontend funktioniert auch ohne Internet.
Gerade im Außendienst oder in Hallen ohne WLAN ein echter Pluspunkt.
Die Synchronisation in die Cloud erfolgt später – automatisiert.
Beispiel per VBA:
Function SendeDatenAnPowerAutomate()
Dim http As Object
Set http = CreateObject("MSXML2.XMLHTTP")
http.Open "POST", "https://prod-123...logic.azure.com/workflows/...", False
http.setRequestHeader "Content-Type", "application/json"
http.Send "{""Kunde"":""12345"",""Betrag"":199.99}"
End Function
Vorteil 2: Cloud erweitert den Funktionsumfang
Du kannst Features anbinden, die Access selbst nicht kann:
- PDF-Signaturdienste
- Mailversand mit Anhängen
- Automatisierte Erinnerungen
- Genehmigungsworkflows mit Power Automate
- Dashboards mit Power BI
Access wird dadurch nicht ersetzt – sondern erweitert.
Vorteil 3: Geringere Last im Netzwerk
Du musst nicht mehr alle Daten lokal vorhalten.
Große Tabellen (z. B. Historie) wandern in die Cloud.
Nur aktuelle Datensätze bleiben lokal.
Beispiel: SQL Azure-Anbindung in Access
DoCmd.TransferDatabase acLink, "ODBC Database", _
"ODBC;DRIVER=ODBC Driver 17 for SQL Server;SERVER=tcp:meinserver.database.windows.net;UID=xyz;PWD=...;DATABASE=meinedaten", _
acTable, "KundenOnline", "tblKunden"
Die Verbindung ist dauerhaft möglich – oder wird bei Bedarf aufgebaut.
Daten splitten: lokal vs. Cloud
Tabelle:
Datenart | Empfehlung |
---|---|
Aktive Aufträge | Lokal (Access-Backend) |
Historie, Auswertungen | SQL Azure oder SharePoint |
Dokumente | SharePoint (nicht in Access speichern!) |
Logs / Nutzerspur | Cloud – per Flow oder Webhook |
Stammdaten | gemischt (ggf. per Nachtsync) |
Datenabgleich automatisieren
Beispiel für nächtliche Synchronisation Access → SQL Azure (T-SQL):
MERGE INTO dbo.KundenZiel AS Ziel
USING dbo.KundenNeu AS Quelle
ON Ziel.KundenID = Quelle.KundenID
WHEN MATCHED THEN
UPDATE SET Ziel.Name = Quelle.Name, Ziel.Status = Quelle.Status
WHEN NOT MATCHED BY TARGET THEN
INSERT (KundenID, Name, Status) VALUES (Quelle.KundenID, Quelle.Name, Quelle.Status);
Dazu exportierst Du täglich aus Access KundenNeu
via ODBC oder Flatfile.
Offline zuerst – Cloud on demand
Das Ziel ist:
Die Benutzeroberfläche bleibt schnell.
Die Daten sind verfügbar – auch ohne Cloud.
Aber wenn Cloud gebraucht wird, ist sie da.
Access lokal.
Integration über Power Automate, REST, ODBC oder SharePoint.
Ganz ohne Komplettumstieg.
Mein Fazit
Hybride Lösungen sind oft genau das, was KMU brauchen.
Keine Migration, keine Abhängigkeit von externer Software.
Aber: Zugriff auf moderne Tools, Automatisierung und Skalierbarkeit.
Wenn Du willst, bauen wir zusammen eine hybride Lösung.
Du behältst die Kontrolle – ich bring die Schnittstellen mit.
Ganz norddeutsch: stabil, pragmatisch, ohne Schnickschnack.
No responses yet