Ziel: Unterwegs auf Daten zugreifen – ohne Terminalserver oder VPN-Zirkus
Access läuft nur unter Windows.
Punkt. Keine App, kein Web, kein Android-Frontend.
Aber: Du kannst es trotzdem mobil machen – mit Umwegen.
Variante 1: Access-Frontend, Daten in der Cloud
Daten liegen im SQL Server (z. B. Azure SQL), Access verbindet sich von überall.
Vorteile:
- keine Dateiübertragung
- zentraler Datenbestand
- läuft auch über LTE/Hotspot
Nachteile:
- Access-Frontend muss auf dem Gerät sein
- funktioniert nicht auf iOS/Android
- Performance stark abhängig von der Leitung
👉 Lösung für Außendienstler mit Surface oder Windows-Tablet.
Variante 2: Access-Frontend über Remote Desktop
- Windows Server mit Access-Runtime
- Benutzer greift per RDP (z. B. über die Microsoft Remote Desktop App) zu
- funktioniert auf iPad, Android, Mac, Chromebook
Vorteile:
- keine Installation nötig
- volle Access-Funktionalität
- läuft auch über Browser (z. B. mit RDWeb oder TSplus)
Nachteile:
- Hosting-Kosten
- langsamer bei schlechter Leitung
- keine Offline-Nutzung
👉 ideal, wenn Du mehrere Nutzer unterwegs einbinden willst, ohne Gerätepflege.
Variante 3: Teilreplikation auf lokale Geräte
Du exportierst Teildaten als .accdb
oder .csv
auf das Gerät (z. B. Windows-Tablet), die später synchronisiert werden.
Beispiel-Sync-Routine:
Public Sub ExportiereKundendaten()
DoCmd.TransferText acExportDelim, , "qryKundenHeute", "C:\Temp\kunden.csv", True
End Sub
Rückimport später:
DoCmd.TransferText acImportDelim, , "tblRückmeldung", "C:\Temp\rueck.csv", True
Offline → bearbeiten → zurückspielen.
Nachteile:
- kein Live-Zugriff
- Konfliktlösung nötig
- fehleranfällig bei mehreren Bearbeitern
👉 nur für einfache Szenarien geeignet (z. B. Inventur, Zählerstände).
Variante 4: Web-Frontend bauen – Access im Hintergrund
- einfache Web-App mit Zugriff auf SQL-Datenbank (PHP, .NET, Power Apps)
- Access wird nur noch als Editor oder Admin-Tool genutzt
Vorteile:
- nutzbar auf jedem Gerät
- keine Access-Abhängigkeit unterwegs
- ideal für „nur anzeigen“, „nur erfassen“
Nachteile:
- hoher Entwicklungsaufwand
- keine 1:1-Funktionalität wie in Access
- Zugriffskontrolle, Authentifizierung, Hosting nötig
👉 gut, wenn Du langfristig „mobile first“ willst.
Variante 5: Power Apps + Dataverse / SQL / SharePoint
Access kann Daten nach SharePoint oder SQL Server exportieren.
Power Apps (aus dem Microsoft-365-Universum) kann auf diese Daten zugreifen.
Beispiel:
- Access schiebt Daten nach SharePoint-Liste
- Power App auf dem Handy zeigt und erfasst neue Einträge
- Access liest später zurück
👉 Keine „echte“ Access-App mobil – aber dieselben Daten.
Was Access nicht kann:
- nativ auf Android oder iOS laufen
- mit Touch optimierte Formulare bereitstellen
- Offline-Apps ohne Kopierlogik
- Live-Sync mit SQLite oder Mobil-Backends
- plattformunabhängige Darstellung
Best Practices
- für mobile Szenarien immer Backend trennen
- kein Copy&Paste von Access-Dateien auf Mobilgeräte
- ODBC nur über VPN oder Azure
- Synchronisation nie manuell – immer automatisiert
- Remote-Zugriffe absichern (MFA, Zertifikate, RDP-Gruppen)
Fazit für Entwickler
Access ist nicht mobil – aber mobil machbar.
Du brauchst Umwege: Cloud-Daten, Remote-Desktop oder eigene Weblösung.
Je nachdem, wie viele Leute, wie oft, wie mobil.
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