Ziel: Access lokal, Daten online – ohne Chaos

Access ist ein Desktop-Tool.
Aber viele wollen „Cloud“.
Die gute Nachricht: Du kannst beides kombinieren – wenn Du weißt, wie.

Variante 1: Backend auf OneDrive / SharePoint

Access-Backend (.accdb) in OneDrive-Verzeichnis ablegen.

Public Function GetOneDrivePfad() As String
    GetOneDrivePfad = Environ("OneDrive") & "\Daten\backend.accdb"
End Function

Dann mit:

DoCmd.TransferDatabase acLink, "Microsoft Access", GetOneDrivePfad(), acTable, "tblKunde", "tblKunde"

Probleme:

  • Synchronisierung ist nicht transaktionssicher
  • Mehrbenutzerbetrieb fĂŒhrt zu Konflikten
  • OneDrive erkennt DateiĂ€nderung nicht sofort

👉 Nur fĂŒr Einzelplatz. Oder wenn Du mit Copy statt Live arbeitest.

Variante 2: Access + SQL Server in Azure

Backend: SQL Server auf Azure oder Webhoster.
Frontend: klassisches Access.

Verbindung per ODBC DSN oder DSN-less:

Public Function VerbindeMitAzureSQL()
    Dim connStr As String
    connStr = "ODBC;DRIVER={ODBC Driver 17 for SQL Server};" & _
              "SERVER=tcp:deinserver.database.windows.net,1433;" & _
              "DATABASE=accessdb;" & _
              "UID=deinuser;" & _
              "PWD=deinpasswort;" & _
              "Encrypt=yes;TrustServerCertificate=no;Connection Timeout=30;"

    DoCmd.TransferDatabase acLink, "ODBC Database", connStr, acTable, "dbo.tblKunde", "tblKunde"
End Function

Funktioniert stabil.
Skaliert.
Transaktionssicher.

👉 Beste Variante fĂŒr echte Cloud-Nutzung.

Variante 3: Azure Files oder SharePoint als Speicherort

Backend liegt als Datei in Azure Files oder SharePoint.
Zugriff ĂŒber gemapptes Netzlaufwerk oder UNC:

"\\deinfileshare.file.core.windows.net\zugriff\backend.accdb"

Access verbindet ĂŒber Standardmethoden.

Achtung: Laufwerk muss gemountet und verbunden sein.
Zugriff nur ĂŒber VPN oder Azure AD Auth.

Nicht performant. Eher Übergangslösung.

Variante 4: Access ĂŒber RDP (Cloud-PC)

  • Access bleibt auf Server
  • User greifen via Remote Desktop zu
  • Datenbank und Runtime lokal installiert
  • Daten können trotzdem in Azure oder SharePoint liegen

Beispiel: Windows 365 Cloud-PC oder Azure Virtual Desktop

Vorteil:

  • kein Verbindungsstress
  • alles wie gewohnt
  • mobile nutzbar

Nachteil:

  • Lizenzkosten
  • keine Offline-VerfĂŒgbarkeit

👉 geeignet fĂŒr KMU mit verteilten Teams.

Variante 5: Access-Daten per Flow in die Cloud pushen

Mit Power Automate:

  1. Access exportiert .csv, .xlsx oder JSON
  2. Power Automate ĂŒberwacht Ordner
  3. Flow lÀdt Daten in SharePoint, SQL, Excel Online etc.
DoCmd.TransferText acExportDelim, , "qryCloudExport", "C:\Cloud\export.csv", True

Triggern:

Shell "explorer https://flow.microsoft.com/..."

Oder Flow-Webhook direkt per XMLHTTP:

Dim http As Object
Set http = CreateObject("MSXML2.XMLHTTP")
http.Open "POST", "https://prod-xyz.logic.azure.com/...", False
http.setRequestHeader "Content-Type", "application/json"
http.Send "{""kunde"":""4711"",""wert"":123}"

👉 fĂŒr einfache Push-only-Szenarien.

Best Practices

  • kein .accdb-Multiuserbetrieb in OneDrive/SharePoint
  • SQL Server bevorzugen (Azure, Hosting, Hybrid)
  • .accdb nur lokal oder per RDP nutzen
  • Zugriff immer rollenbasiert absichern
  • VPN, TLS, MFA berĂŒcksichtigen
  • Verbindung per DSN-less speichern → weniger Stress bei Deployment
  • Logging aktivieren → Cloud + Access = Fehlerquelle

Fazit fĂŒr Entwickler

Access ist nicht tot – aber lokal.
Willst Du Cloud, brauchst Du SQL oder RDP.
Kein Direktzugriff auf Access-Dateien in der Cloud im Mehrbenutzerbetrieb.
Aber alles andere geht – mit sauberer Struktur.

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