Heute stelle ich euch eine Seite vor, die in der europäischen IT-Welt immer mehr Aufmerksamkeit bekommt: European Alternatives (https://european-alternatives.eu/de).

Was ist European Alternatives?

European Alternatives ist eine Plattform, die europäische Alternativen zu bekannten digitalen Diensten und Produkten auflistet – denk an Cloud-Services, SaaS-Tools, E-Mail-Anbieter oder Web-Analytics. Die Seite wurde von Constantin Graf ins Leben gerufen, einem freiberuflichen Entwickler, der 2021 beschloss, europäischen Anbietern mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Ziel? Uns Nutzern zeigen, dass es nicht immer Google, Amazon oder Microsoft sein muss – Europa hat auch was zu bieten.

Die Seite ist super übersichtlich aufgebaut: Du findest Kategorien wie „Cloud Computing“, „E-Mail-Anbieter“ oder „Suchmaschinen“. Zu jedem Dienst gibt’s eine kurze Beschreibung, Infos zur Herkunft (muss aus der EU, dem EWR, der EFTA oder bestimmten Partnerländern wie der Ukraine kommen) und oft auch Hinweise, ob es Open-Source ist oder in Europa gehostet wird. Besonders cool: Es gibt Labels wie „EU hosted“, die dir zeigen, wo die Daten wirklich liegen. Community-Suggestions sind willkommen, was die Liste stetig wachsen lässt.

Was bietet sie konkret?

Nehmen wir ein paar Beispiele: Statt Google Analytics schlägt die Seite Tools wie Plausible (aus Estland, cookieless und Open-Source) oder Simple Analytics (aus den Niederlanden, datenschutzfokussiert) vor. Anstelle von Gmail könntest du zu Mailbox.org (Deutschland) oder ProtonMail (Schweiz) greifen. Und wer eine Alternative zu AWS sucht, findet etwa Hetzner (Deutschland) oder Scaleway (Frankreich). Es geht von kleinen Tools bis hin zu großen Infrastruktur-Lösungen – alles mit europäischem Stempel.

Dazu kommt ein Fokus auf Nachhaltigkeit und Datenschutz: Viele gelistete Dienste sind GDPR-konform, Open-Source oder setzen auf grüne Server. Du kannst sogar rausfinden, welche Dienste komplett in Europa gehostet werden – ein Bonuspunkt für alle, die Daten lieber nicht über den Atlantik schicken wollen.

Gibt’s Alternativen zu European Alternatives?

Ja, klar! Es gibt andere Projekte, die ähnliche Ziele verfolgen. Switching.software zum Beispiel ist eine Community-getriebene Seite, die ethische und datenschutzfreundliche Software empfiehlt – nicht nur aus Europa, sondern weltweit. Dann wäre da PrivacyTools.io, das sich auf datenschutzorientierte Tools spezialisiert, aber ebenfalls nicht rein europäisch denkt. Und für Open-Source-Fans ist Awesome Open Source eine Fundgrube, auch wenn’s dort weniger um geografische Herkunft geht. European Alternatives sticht aber durch seinen klaren EU-Fokus und die Verifizierung der Anbieter heraus – hier wird genau geprüft, ob eine Firma wirklich europäisch ist und nicht nur irgendwo einen Briefkasten hat.

Warum brauchen wir europäische Alternativen in der EU?

Jetzt die große Frage: Wieso überhaupt dieser ganze Aufwand? Dafür gibt’s ein paar gute Gründe:

  1. Datenschutz: In der EU haben wir mit der DSGVO einen der strengsten Datenschutzstandards weltweit. Viele US-Dienste (Google & Co.) operieren aber unter lockereren Regeln und transferieren Daten in die USA, wo sie etwa durch den Cloud Act für Behörden zugänglich werden könnten. Europäische Anbieter müssen sich an unsere Regeln halten – das gibt Sicherheit.
  2. Tech-Souveränität: Die Abhängigkeit von US-Tech-Riesen macht Europa verletzlich. Was, wenn politische Spannungen wie unter Trump die Zusammenarbeit erschweren oder gar Datenflüsse gekappt werden? Eigene Lösungen stärken unsere Unabhängigkeit.
  3. Wirtschaft: Wenn wir europäische Firmen nutzen, bleibt das Geld hier, Jobs werden geschaffen, und unsere Tech-Szene wächst. Statt Milliarden nach Silicon Valley zu schicken, könnten wir lokale Champions fördern.
  4. Nachhaltigkeit: Viele europäische Anbieter setzen auf grüne Energie oder regionale Server, was den CO₂-Fußabdruck senkt. Ein Hetzner-Server in Finnland ist oft umweltfreundlicher als ein AWS-Cluster in Virginia.

Gerade jetzt, im Februar 2025, sieht man den Bedarf: Nach Trumps Rückkehr ist der Traffic auf European Alternatives explodiert – von 25.000 auf fast 200.000 Besucher im Januar. Die Leute suchen Alternativen, weil sie US-Diensten misstrauen, vor allem nach Unsicherheiten rund um den EU-US Data Privacy Framework.

European Alternatives ist ein praktisches Tool für alle, die europäische IT-Lösungen entdecken wollen – egal, ob aus Datenschutzgründen, für mehr Souveränität oder einfach, um lokale Anbieter zu supporten. Es ist nicht die einzige Plattform da draußen, aber ihr klarer Fokus auf Europa macht sie besonders. In Zeiten, in denen digitale Abhängigkeit und Datensicherheit heiß diskutiert werden, ist so ein Projekt Gold wert. Schaut mal vorbei und probiert was aus – vielleicht findet ihr ja euren neuen Lieblingsdienst!

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