WinWorker an SQL Server oder Access anbinden: Zahlen aus dem Handwerks-Alltag richtig nutzen

Was ist WinWorker?

WinWorker ist eine Softwarelösung speziell fĂŒr das Bau- und Ausbauhandwerk.

Typische Funktionen:

  • Angebots- und Rechnungserstellung
  • Aufmaßbearbeitung
  • Projektverwaltung
  • Zeiterfassung
  • Nachkalkulation

Technische Basis:

  • Lokale Windows-Anwendung (Fat Client)
  • Datenhaltung ĂŒber interne Dateistrukturen
  • Teilweise: Zugriff auf interne Datenbank (je nach Version)
  • Exportmöglichkeit: CSV, Excel, in manchen FĂ€llen SQL-Export

Kein direkter SQL Server im Backend. Keine native API.
Aber: Exportschnittstellen, mit denen man arbeiten kann.

Noch aktuell?

Ja, WinWorker ist weiterhin aktiv im Einsatz und wird gepflegt.

Allerdings:
Die Modernisierung hinkt hinterher. BI, offene Schnittstellen oder SQL-Zugriff sind nicht Standard.
Wer in Richtung Power BI, DWH oder ERP-Erweiterung denkt, muss sich selbst helfen.

Alternativen (bei Wechselgedanken):

  • blue:solution tophandwerk
  • Sander & Doll
  • openHandwerk
  • Hero Software

Warum anbinden?

Weil Du mit Excel nicht ewig weiterkommst.

  • Du willst AuftrĂ€ge, Kunden und Nachkalkulationen ĂŒbergreifend analysieren.
  • Du brauchst Projektzahlen im DWH oder in Power BI.
  • Du willst Altdaten langfristig sichern oder in ein neues System ĂŒbernehmen.

Und: Du willst nicht jeden Monat dieselben Exporte neu zusammensuchen.

Was geht – und was nicht

ZugriffsmethodeStatusBemerkung
CSV-/Excel-Export✅Standard in vielen Modulen
SQL-Export⚠ optionalNur in speziellen Versionen/Funktionen
Direkter SQL-Zugriff❌Nicht vorgesehen
REST-API❌Nicht vorhanden
RPA (z. B. mit PAD)✅Möglich fĂŒr Exportautomation

CSV-Export – der Klassiker

In fast jedem Modul lassen sich Listen exportieren:

  • Angebote
  • AuftrĂ€ge
  • Rechnungen
  • Positionen
  • Zeiten

Datenstruktur ist flach, aber lesbar.

Import in Access

Sub ImportiereWWDaten()
    
    DoCmd.TransferText acImportDelim, , _
        "tblAngebote", _
        "C:\WinWorker\Export\angebote.csv", _
        True

End Sub

Danach: Abfragen bauen, filtern, gruppieren.

Beispiel:

SELECT Kunde, COUNT(*) AS AnzahlAngebote
FROM tblAngebote
GROUP BY Kunde
ORDER BY AnzahlAngebote DESC;

Import in SQL Server

BULK INSERT dbo.WinWorker_Auftraege
FROM 'C:\WinWorker\Export\auftraege.csv'
WITH (
    FIELDTERMINATOR = ';',
    ROWTERMINATOR = '\n',
    FIRSTROW = 2
);

Falls regelmĂ€ĂŸig:
SSIS-Job einrichten oder PowerShell verwenden.

SQL-Zugriff – nur selten möglich

In manchen Versionen wird ein SQL-Export-Tool mitgeliefert oder separat freigeschaltet.
Dabei kannst Du z. B. Tabellen wie ANGEBOT, RECHNUNG oder ZEITBUCHUNG als SQL-Dateien exportieren.

Falls Du Zugriff bekommst:
Struktur ist proprietĂ€r, aber in der Regel dokumentiert – oder durch Testdaten nachvollziehbar.

Power BI und DWH

Du kannst mit wenig Aufwand ein zentrales BI-System aufbauen:

  • Quellen: CSV-Exporte aus WinWorker
  • Ziel: DWH auf SQL Server
  • Visualisierung: Power BI

TÀglicher oder wöchentlicher Import reicht oft aus.

Beispiel fĂŒr BI-Fragen:

  • Umsatzentwicklung nach Leistungsart
  • Gewinn je Baustelle
  • Durchschnittliche Angebotsannahmequote
  • Projektlaufzeiten im Vergleich

RPA mit Power Automate Desktop

Wenn Exporte manuell gestartet werden mĂŒssen:

  • Exportdialog öffnen
  • Filter setzen
  • Datei exportieren
  • In definierten Ordner legen
  • Import automatisch anstoßen

Einmal eingerichtet, sparst Du Dir Klickarbeit.

Fazit

WinWorker ist keine Datenbank, aber auch kein Daten-GefÀngnis.

Mit CSV-Exporten, Access oder SQL Server und ein bisschen VBA oder Power Automate kommst Du an alles ran, was zÀhlt.

Wenn Du daraus ein echtes Controlling- oder BI-System machen willst – sag Bescheid.
Dann rÀumen wir auf und geben Deinen Zahlen Struktur.

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