Was kostet digitale Souveränität? Ein Lizenzkosten-Vergleich für 10-Personen-KMU

Die Digitalisierung ist längst Pflicht – aber welche Softwarestrategie ist wirtschaftlich sinnvoll?
Für viele kleine Unternehmen ist Microsoft 365 der Standard. Doch immer mehr Organisationen stellen sich die Frage: Geht es auch ohne? Schleswig-Holstein macht es vor – mit LibreOffice, Nextcloud & Co. Doch wie sehen die konkreten Lizenzkosten aus?

Wir Vergleichen die jährlichen Kosten eines 10-Personen-Unternehmens für zwei Szenarien:

Szenario 1: Microsoft-Welt (Standardlösung)

Lizenzkosten pro Benutzer und Jahr:

ProduktEinzelpreis/Jahr*10 Benutzer
Windows 11 Pro Lizenz~145 € (Einmalig)~1.450 €
Microsoft 365 E337,70 €/Monat~4.524 €/Jahr
Summe 1. Jahr~5.974 €
Ab 2. Jahr (nur M365)~4.524 €

* Windows-Preis kann stark variieren (oft vorinstalliert, aber bei Neuanschaffung relevant).

Was ist enthalten:
– Windows-Desktop-Betriebssystem
– Outlook, Excel, Word, PowerPoint etc.
– OneDrive & SharePoint Online
– Microsoft Teams
– Exchange-Postfächer mit 50 GB

Szenario 2: Open-Source-Stack (à la Schleswig-Holstein)

Lizenzkosten pro Benutzer und Jahr:

ProduktEinzelpreis/Jahr10 Benutzer
Linux Desktop (Ubuntu, etc.)0 €0 €
LibreOffice0 €0 €
Thunderbird + Open-Xchangeab ~100 €/Jahr (z. B. OX Hosting)~1.000 €
NextcloudSelf-Hosting: 0 €*0-200 € (z. B. für Domain/SSL)
Summe 1. Jahr~1.000-1.200 €
Ab 2. Jahr~1.000-1.200 €

* Bei Self-Hosting entstehen nur Hosting- und Wartungskosten, keine Lizenzgebühren. Alternativ: DSGVO-konformer Nextcloud-Provider für ca. 2-5 €/Benutzer/Monat.

Vergleich über 3 Jahre (nur Lizenzkosten)

JahrMicrosoft StackOpen-Source Stack
Jahr 15.974 €1.200 €
Jahr 24.524 €1.200 €
Jahr 34.524 €1.200 €
Summe15.022 €3.600 €

Ersparnis: ~11.400 € in 3 Jahren – allein durch den Verzicht auf Microsoft-Lizenzen.

Fazit: Enorme Einsparpotenziale – aber nicht ohne Aufwand

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wer konsequent auf Open-Source setzt, kann bei 10 Mitarbeitenden rund 11.000 € in drei Jahren sparen – allein bei den Lizenzkosten.

Aber:
Die Umstellung braucht Know-how, Zeit und Change-Management. Vor allem Makros, Dateikompatibilität und Nutzergewohnheiten sollten frühzeitig geprüft und begleitet werden. Auch die IT-Betreuung (Linux, Serverwartung, Nextcloud-Admin) muss gewährleistet sein – intern oder extern.

Wann lohnt es sich?
Für KMU mit technikaffinen Teams, hohem Datenschutzanspruch oder Fokus auf langfristige Kostenkontrolle ist Open Source eine ernstzunehmende Alternative – nicht nur ideologisch, sondern auch wirtschaftlich.

Tipp:
Kombiniere Open Source mit individueller Automatisierung – etwa mit Python-Makros in LibreOffice oder Workflows in Nextcloud – und du erhältst eine flexible, kosteneffiziente Lösung, die perfekt zu deinem Unternehmen passt.

Kategorien:

Schlagwörter:

Keine Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert